Saline Kramfaderentferung
Wie verläuft eine Krampfaderbehandlung mit hochkonzentrierter Kochsalzlösung?
Die Entfernung von Krampfadern mittels Kochsalzlösung wurde 1924 vom Tübinger Dermatologen Paul Linser erfunden und verbreitete sich von Deutschland aus innerhalb weniger Jahre weltweit.
Saline Krampfaderentfernung: Die Wirkweise und Wirksamkeit der Kochsalzlösung ist in zahlreichen Studien in verschiedenen Konzentrationen überprüft und mit der von anderen Sklerosierungsmitteln verglichen worden. Die Methode verwendete anfangs eine Konzentration von 27%. Ein Großteil der Studien wurde mit Kochsalzlösung in Konzentrationen über 20% durchgeführt. Dabei zeigt sich eine vergleichbare Effektivität mit anderen üblichen Methoden der Krampfadersklerosierung bei erhöhtem Nebenwirkungsrisiko.1 Der Dermatologe Neil Sadick hat in den 1990er Jahren mehrere Studien zur Kochsalztherapie veröffentlicht und in einer wegweisenden Studie die eine Anwendung von Kochsalzlösung in einer Konzentration um 10% propagiert.2 Die Saline Krampfaderentfernung ist der Versuch, Krampfadern mit Kochsalzlösung möglichst gezielt zu behandeln und sie möglichst schonend und nebenwirkungsfrei zu entfernen.
Saline Krampfaderentfernung
Die passende Behandlung
Um eine möglichst passende individuelle Behandlung zu erreichen, die sanft und nebenwirkungsarm wirkt, sind folgende Maßnahmen notwendig:
1. Gründliche Voruntersuchung In der Anamnese bedeutsam ist das Bestehen entzündlicher Krankheiten, eine Neigung zu Blutergüssen, eine Blutgerinnungsstörung, Thrombosen und Embolien. Bei der Inspektion wird überprüft, ob die Haut trocken oder feucht ist, welchen Turgor die Unterhaut aufweist, wie stark die Muskulatur ausgeprägt ist, der Grad der Pigmentierung von Haut und Haaren wird registriert, und ob eine Neigung zu Verfärbungen der Haut besteht. Bei der Palpation wird der Druck in den sichtbaren Krampfadern bestimmt und werden Hinweise auf Verbindungsstellen zwischen oberflächlichem und tiefem Venensystem gesucht. Bei der Ultraschalluntersuchung der Venen gibt es folgende Schwerpunkte: An der Leiste die Dicke der V. saphena magna und der Vena femoralis, und der Grad des duplexsonographischen Rückflusses in die V. saphena magna. Am Bein die Endwelle des Rückflusses an hervortretenden Krampfadern. Verbindungsvenen, ihre Lokalisation und die Dicke des Durchtritts durch die Muskelfaszie. Das Vorliegen tiefer Krampfadern und ihre Verbindung mit den sichtbaren Adern, die behandelt werden sollen. Ausschluss von Gefäßmissbildungen. In der Gesamtschau dieser Befunde wird die anfängliche Konzentration gewählt. Es gibt eine hohe Geschlechtsspezifität, Frauen werden zum Großteil mit 10%iger Lösung effektiv behandelt, bei Männern kann die Konzentration höher liegen.
Die Saline Krampfaderentfernung ist unter den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten die schonendste und natürlichste Methode, Krampfadern zu entfernen und eignet sich besonders zur Ersttherapie bei Krampfadern. Die Erstbehandlung wird auf zwei Termin aufgeteilt. Beim ersten Termin wird geprüft, wie Menschen auf Kochsalz reagieren und welche Entzündungsreaktion nach einer bestimmten Menge in den nachfolgenden Wochen registriert wird. Bei richtiger Wahl der Konzentration wird die Entzündung nicht wahrgenommen. Ist sie etwas zu hoch gewählt worden, können ziehende Schmerzen oder Überwärmung in der Ader und ihrer unmittelbaren Umgebung wahrgenommen werden, oft innerhalb von 7 Tagen, wobei es innerhalb weniger Tage wieder zum Abklingen dieser Beschwerden kommt. 6 Drei Monate nach der Erstbehandlung wird also Bilanz gezogen. Wie stark war die Entzündung, welchen Effekt hatte sie? Ist es zu keinem Verschluss und höchstens einer Schrumpfreaktion gekommen, wird beim zweiten Termin mittels 1ml einer 10%igen Lösung geprüft, ob die Ader noch dicht ist oder porös geworden ist. Dringt bei Injektion Salz ins Gewebe, wird dieses dort abgelöscht (siehe oben) und eine weitere Kontrolle in einem halben Jahr vorgenommen. Zu dem Zeitpunkt sollte sich die Ader ganz aufgelöst haben. Ist die Ader beim zweiten Termin noch stabil und vorhanden, wird sie nun zuerst mit 10%iger Lösung und möglicherweise bei geringer Wirkung mit 20%iger Lösung behandelt, um eine intensivere Verschlussreaktion zu erzielen. Ist diese innerhalb von 3 Monaten nicht effektiv, wird die Verödung mittels Laser oder Radiowelle befürwortet. Da es innerhalb der ersten Monate noch Teilverklebungen innerhalb der Ader geben kann, sollte diese erst nach einem Jahr durchgeführt werden.